Mit dem Rad um und durch Deutschland
23.06.2024 - 14.07.2024
ca. 3.200 km in 24 Tagen zu schaffen. Das sind im Schnitt etwa 140 km pro Tag. Dabei bin ich durch 9 Länder gefahren:
✅ Polen, ✅ Tschechien, ✅ Österreich, ✅ Deutschland, ✅ Schweiz, ✅ Frankreich, ✅ Luxemburg, ✅ Belgien und die ✅ Niederlanden
Gefahrene km (gesamt): 3.157
Höhenmeter (gesamt): 17.377
Durchschnitt inkl. Pausen: 17,54 km/h
Zeit im Sattel: 151 Stunden
Reifenpannen: 0
Liter getrunken: 66
Bananen-Zähler: 27
Verschluckte Insekten: 5
Von Frankfurt (Oder) nach Bronków, 85 km, 412 Hm
Heute sollte es endlich losgehen. Alle Sachen waren bereits gepackt und 14 Uhr war geplanter Start in Frankfurt (Oder). Abstellen wollte ich das Auto in einem Parkhaus am Bahnhof. Die zugehörige Internet-Seite suggerierte, dass man da für einen relativ schmalen Taler das Auto für einen Monat stehen lassen kann. Der Parkscheinautomat vor Ort sagte jedoch „Nein“ und bot nur maximal 7 Tage an. Zum Glück hatte ich auf dem Weg einen kostenlosen Parkplatz gesehen, zu dem ich dann zurück fuhr. Bei bestem Wetter konnte ich das Rad zusammenbauen und beladen. Und schon ging es los. Nach etwas Verwirrung mit der Verkehrsführung mit dem Rad ging es dann doch noch raus aus der Stadt. Wie sich schnell zeigte, hatte ich nicht nur angenehme Temperaturen, sondern auch einen recht ordentlichen Rückenwind. Da könnte man sich dran gewöhnen ;) Die letzten 10 km habe ich dennoch in den Beinen gespürt. Da war wohl doch etwas viel Euphorie drin.
Die Unterkunft liegt abgeschieden in einem Wald, in der Nähe von Seen und Hundegebell aus der Nachbarschaft.
Da hier offenbar weder englisch noch deutsch gesprochen wird, wird über Google Translator kommuniziert. Leider gab es da auch schon ein kleines Missverständnis. Die Küche hat nicht ab, sondern bis 19 Uhr geöffnet. Also ohne Abendbrot ins Bett. Braucht man auch nicht nach so einer Tour ;) Na gut, dann setze ich mal auf ein gehaltvolles Frühstück. Wenigstens war die Zapfanlage noch in Betrieb. Mit einem Tyskie werde ich nun den Abend ausklingen lassen.
Von Bronków nach Leśna, 143 km, 698 Hm
Und auch die zweite Etappe, dieses Mal mit Soll-Durchschnitts-Länge, ist geschafft!
Obwohl mir gestern noch ein Frühstück von 7-10 Uhr zugesichert wurde, hieß es dann heute früh, dass es erst um 8 beginnt. Etwas ärgerlich, weil sich damit meine Abfahrt verzögerte. Beim Frühstück selbst haben sie sich aber nicht lumpen lassen. Das hätte locker für zwei Personen gereicht. Das sollte mir aber nach dem ausgefallenen Abendessen nur recht sein und so haute ich rein.
Dann ging es endlich los. Durch idyllische Kiefernwälder, entlang an Seen und Bächen auf gut asphaltierten und kaum gefahrenen Straßen - purzelten die Kilometer nur so dahin. Allerdings begann bereits nach 40 km das linke Knie weh zu tun. Die restlichen 100 km die Zähne zusammenbeißen? Zwischendurch besserte es sich etwas, schön war es aber nicht. Hoffentlich ist morgen wieder alles gut.
Die ruhigen Straßen hatte ich erwähnt? Eine war besonders ruhig. Und endete an einer Brücke über ein Bahngleis, die gerade neu gebaut wurde. Kein Durchkommen (siehe Bild). Also musste ein Umweg geplant werden. Ein schlechter Waldweg, auf dem die Durchfahrt verboten war. Hat sich nur niemand dran gehalten. Ein reger Autoverkehr hüllte mich in Staubwolken.
Und dann nur noch 40 km bis zur nächsten Unterkunft, die es in sich hatten. Abgesehen von den letzten Steigungen befand ich mich gefühlt auf einer 40-Tonner-Hauptstraße. Zum Glück wurde sehr viel Rücksicht auf mich genommen und bis auf ein LKW sind alle mit ausreichend Abstand an mir vorbei gefahren. Ich wollte aber auch kein Verkehrshindernis sein und entschied mich, teilweise kurzfristig nach rechts in einen Weg oder eine Parkbucht auszuweichen, um die Kolonne hinter mir durchzulassen.
Am Ende habe ich es heile in die Unterkunft geschafft. Dort angekommen sah ich eine Nachricht vom Eigentümer auf der App, die er gestern Abend schon geschrieben hatte und fragte, wann ich ankommen werde. Telefonieren war wegen der Sprachbarriere keine Option, also Texte schreiben. So lange hat es dann aber nicht gedauert, bis ich mein Zimmer beziehen konnte. Und dann kam auch schon das nächste Kommunikationsproblem, als er fragte, wann ich denn essen wolle. Um 8 oder um 9 (Restaurant ist laut Schildern im Haus). Als ich um die vereinbarten 8 Uhr am Restaurant stand und es verschlossen war, wurde mir klar, dass er das Frühstück gemeint hatte. Wenigstens hatte noch ein Lebensmittelgeschäft im die Ecke auf. Und so gab es rustikal Brötchen mit Käse und Würstchen zum Abendbrot.
Von Leśna nach Prag, 158 km, 1383 Hm
Berge und Städte versauen den Schnitt ;)
Nach einem royalen Breakfast for One (ich war scheinbar der einzige Gast in dem Hotel) ging es mit etwas Verspätung in die nächste Etappe. Bereits nach 4 Kilometern erreichte ich die Tschechische Grenze. Ab dann folgten einige Höhenmeter, laut Planung 1.300 Hm. Doch trotz der Berge, oder vielleicht gerade deshalb, war die Landschaft einfach atemberaubend schön! Den Wind hatte ich wieder auf meiner Seite, sodass ich auch heute zumindest in den flachen Abschnitten gut voran gekommen bin.
Zu kämpfen hatte ich heute mit der Kurzen Radhose. Da ist die Polsterung überhaupt nicht optimal, was das Sitzen nicht schön machte. In der Konsequenz werde ich morgen wohl bei erwarteten 28°C mit langer Hose fahren. Das wird bei geplanten 1.600 Hm und 147 km kein Zuckerschlecken
Thema Knie: das wurde mit der Zeit (und nach jeder Pause) besser. In Prag angekommen, hatte ich fast gar keine Schmerzen mehr.
Ansonsten gibt es heute außer der tollen Landschaft nicht viel zu berichten. Eine ausgeschilderte Sackgasse mit einer Baustelle am Ende habe ich mit Dreistigkeit überwunden, indem ich einfach einem anderen Baustellenfahrzeug hinterher gefahren bin. Ein freundlicher Gruß zum Baggerfahrer und zack, war ich durch ;)
Von Prag nach Hluboká nad Vltavou, 148 km, 1713 Hm
Der Tag heute fing schon spannend an. Übernachtet hatte ich im Zentrum von Prag und das Hotel hatte eine Garage, in dem ich mein Rad abstellen konnte. Nachdem ich es voll bepackt hatte, wollte ich das Tor öffnen, aber kein Zucken, es war verschlossen. Wie sich dann herausstellte, musste die Dame an der Rezeption das Tor per Funk öffnen. Dann ging es endlich los. In den Berufsverkehr von Prag. Stau an vielen Stellen und teilweise waren separate Fahrrad-Spuren, teilweise aber auch nicht, sodass ich mich in die wartende Schlange einsortieren musste. Ich war froh, endlich die Großstadt verlassen zu haben und habe auch einige Stellen an der Elbe aus vergangenen Besuchen wiedererkannt.
Schnell bemerkte ich, dass ich den Wind heute nicht auf meiner Seite hatte. Ein strammer Gegenwind sollte mich den ganzen Tag begleiten. Und ich wusste, dass ich zwei ordentliche Anstiege auf der Etappe vor mir hatte. Einen nach etwa 32 km und einen weiteren etwa bei Kilometer 80.
Die Kondition war nach den ersten drei Tagen im Sattel erstaunlich gut, der erste Anstieg hatte es aber in sich. Das Problem war, wenn man unter eine bestimmte Geschwindigkeit abfällt, umkreisen einen zahllose Fliegen und wollten immer hin zur Brille. Das ist ziemlich lästig wenn man eh schon mit den Strapazen des Anstiegs zu kämpfen hat.
Dann ging es weiter durch eine sehenswerte, aber hüglige Landschaft. Der Gegenwind war dabei sehr kräftezehrend. Und dann kam der zweite Anstieg. Bisher hatte ich durchschnittliche Steigungen von 4-6%. Dieser wurde schon am Fuße mit 12% ausgezeichnet (siehe Bild). Das war eine Qual und ich habe kurz überlegt, zu schieben. Ob es das besser gemacht hätte - ich weiß es nicht.
Fast oben angekommen sah ich, dass hinter mir ein Rennradler war. Am Gipfel hatte er mich eingeholt und wir sind ein paar Kilometer zusammen gefahren zu einem Supermarkt, an dem er sich bei seinen Runden immer was zu Trinken holt. Er hatte mir einen Liter Apfelsaft mitgebracht, den ich fast geext hatte. Offenbar war ich durstiger, als ich dachte. Er meinte, dass der Anstieg teilweise 16% hatte. Nach einem sympathischen Gespräch trennten sich unsere Wege und ich hatte noch die letzten 50 km vor mir. Wieder über eine hüglige Landschaft, aber keine all zu großen Anstiege mehr. Am Ende des Tages und nach fast 10 Stunden Fahrzeit ging es ins Hotel. Gleich vor dem Hotel waren eine Reihe von Restaurants, wo ich mich in einem gestärkt habe. Plan für morgen: Bis Linz. Weniger Höhenmeter und "nur" 130 km, um den Körper etwas zu schonen.
Von Hluboká nad Vltavou nach Linz, 132 km, 1342 Hm
Die heutige Etappe führte mich über Budweis, die Grenze zu Österreich nach Linz.
Bereits kurz nach dem Start hörte ich von einem Sportplatz Gejubel. Beim Vorbeifahren sah ist das bereits laufende Cricket-Spiel einer Jugendmannschaft, das vom Tschechischen Fernsehen übertragen wurde. Ob ich vielleicht auch zufällig durchs Bild geradelt bin? Ich weiß es nicht ;)
Budweis war die nächste und leider wieder größere Stadt auf meinem Weg. Aufgrund der Erfahrung vom Vortag hatte ich befürchtet, wieder in den Berufsverkehr zu kommen. Doch erstaunlicherweise gab es einen gut ausgebauten Radweg durch die Stadt. Entlang an zahlreichen Sportplätzen und Parks, auf und in denen reger Betrieb war. Beach Volleyball und Kanu fahren / Rafting scheint hier ein Zentrum zu haben. Und aus zwei oder drei Stadien und großen Austragungsorten tönte Jubel. Das fand ich sehr beeindruckend, quasi eine ganze Stadt im Sportfieber erleben zu dürfen und ich muss sagen, das hat mir einen ordentlichen Motivationsschub gegeben!
Die Stadt mit der teilweise modernen Architektur im Rücken ging es weiter Richtung Österreichische Grenze. Viel Anstieg bis dahin und leider fing es dann auch so sehr an zu Regnen, dass ich gezwungen war, die komplette Regenkleidung anzuziehen. Eine Tankstelle bot den nötigen Schutz vor dem Wasser.
Kurz hinter der Grenze lag der höchste Punkt der Etappe, das Wetter klarte auf und es ging teils lange Strecken bergab. Doch in der Ferne sah ich schon die nächste Gewitterfront auf einem Weg. Und so dauerte es nicht lange, bis ein zweiter Wolkenbruch, der seines Gleichen sucht, nieder ging. Da das Anziehen der Regensachen recht aufwendig ist, entschied ich mich, die Schuh-Überzieher wegzulassen. Nun, die Schuhe waren in kürzester Zeit vollgelaufen.
Weil es wirklich so stark schüttete, dass ich Angst vor Aqua Planing (berechtigt?) auf der Talfahrt hatte und dass ich kaum noch gesehen werde, suchte ich einen Unterschlupf und wurde bei einem Tischler fündig, der zwei große Hallen mit überstehenden Dächern hatte. Der Regen ließ für einen Moment nach, was ich zur Weiterfahrt nutzte. Aber schnell schüttete es wieder.
Kurz vor Linz klarte es wieder auf, doch eine schwarze Wolke zog auch hier auf. Den Rest könnt ihr euch denken. 6 km vor dem Hotel Wolkenbruch Nummer drei.
Durchnässt, aber zufrieden habe ich das Ziel erreicht. Die morgige Planung hat weniger Höhenmeter. Trotz des erwarteten Gegenwindes werde ich dann wieder eine 150 km-Etappe angehen.
Von Linz nach Altötting, 155 km, 943 Hm
Der heutige Tag bietet nicht viel zu berichten. Außer, dass er sehr anstrengend war. Einerseits wegen der Hitze und andererseits hatte ich die kompletten 155 km Gegenwind.
Im Gegensatz zu Polen und Tschechien besteht die Landschaft in Österreich und Bayern (zumindest die Teile, die ich durchfahren habe) zu 95% aus Landwirtschaft. Und diese bietet eben keine Verschattung und der schwarze Asphalt macht es noch heißer. Der Gegenwind kühlte auch nicht wirklich, sondern führte nur dazu, dass ich mehr Pausen machen musste, um die Körpertemperatur von der Anstrengung wieder zu senken.
Zusätzlich war durch den Wind der Energieverbrauch größer, und ich musste dringend was essen. Doch fuhr ich über etliche Dörfer, die so ausgestorben waren, dass auch die Restaurants dauerhaft geschlossen hatten. Auf deutscher Seite fand ich dann endlich einen Döner-Laden, der mir zu neuer Energie verhalf.
Ach, in Österreich bin ich noch mitten durch ein riesen Festival gefahren. Von etlichen Stellen schallte Blasmusik und auf den Wegen liefen zahlreiche Leute mit Blasinstrumenten und Trommeln. An einem Festival-Parkplatz erfuhr ich von einem Feuerwehr-Beamten, dass es das Woodstock der Blasmusik ist. 4 Tage und 110.000 Gäste. Sehr beeindruckend, wenn auch nicht ganz mein Geschmack ;)
So, Planung morgen: Gute und schlechte Nachrichten. Gut: Rückenwind. Schlecht: 32°C. Ich habe mich dennoch aufgrund der heutigen Erfahrung dazu entschlossen, den Rückenwind zu nutzen und etwas weiter zu fahren. 167 km gibt es zu überwinden. Ich werde viel Wasser mitnehmen müssen (oder unterwegs nachkaufen).
Von Altötting nach Landsberg am Lech, 169 km, 992 Hm
Bereits die Wetterprognose meldete 32°C, aber Rückenwind. Also war ich mental drauf eingestellt. Der Wind hat sehr geholfen, die bis hier hin längste Etappe zu absolvieren. Da ich auch recht früh los kam, hatte ich wenigstens ein paar Stunden bei erträglichen Temperaturen. Letztendlich war mir aber bewusst, dass ich die meiste Zeit bei brütender Hitze fahren werde.
Im kleinen Dorf "Dorfen" hatte ich Apfelsaft gekauft und als ich so an der Kasse stand, sprach mich eine Kundin hinter mir an, dass auf meinem Trikot "Dorfen" fehlt. (Anmerkung: Ich habe mir ein Trikot anfertigen lassen, auf dessen Rückseite größeren Städte der gesamten Runde stehen) Das war das erste Mal, dass mich jemand drauf ansprach
Bis München bin ich ohne weitere besondere Vorkommnisse durchgekommen. Doch dort, noch im Randgebiet, holte mich eine Rennradlerin ein und sprach mich an. Ein paar Kilometer sind wir zusammen gefahren. Schockierender Weise erzählte sie, dass sie sich gerade auf den Iron Man vorbereitet. Das sind 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und einen Marathon laufen. Und das alles zusammen in maximal 15 Stunden. Da bin ich fast vom Glauben abgefallen und dachte mir, all die Strapazen meiner Tour sind nichts im Gegensatz dazu! Ich wünsche ihr auf alle Fälle viel Erfolg und gutes Gelingen.
Was ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte, worauf sie mich aber hingewiesen hatte, ist, dass ja gerade Fußball ist und einige Spiele in München ausgetragen werden. Inklusive Verkehrs-Chaos. Da schien ich heute aber Glück gehabt zu haben. Es waren zwar sehr viele Menschen unterwegs, aber das ist wahrscheinlich normal in solch einer Stadt. Genervt hat mich allerdings da ständige Stop and Go mit dem schweren Rad. Und Schatten findet man in der Betonwüste auch kaum. Die Welt braucht mehr Bäume!
Der Rest war nicht mehr so spannend. Ich merke aber, wie ich hier auf dem Hotel-Bett sitzend schreibe, dass ich ziemlich platt bin. Morgen ist starker Gegenwind vorhergesagt, sodass ich nur das Soll machen werde. Jetzt brauche ich erstmal eine Mütze Schlaf und Erholung.
Von Landsberg am Lech nach Bregenz, 130 km, 912 Hm
Es ist unglaublich, wie viel ich inzwischen essen kann. Offenbar gehen meine körperlichen Reserven dem Ende entgegen und der Körper sucht nach neuen Quellen ;)
Aber zur Etappe. Wie vorhergesagt, hatte ich ordentlich mit Gegenwind zu kämpfen. Um ein halbwegs brauchbares Tempo zu erreichen musste ich etwas mehr rein treten, was wiederum mehr Energie gekostet hat. Durchgekommen bin ich aber recht gut.
Unterwegs schrieb mich der Heidi wegen Bedenken bezüglich des Unwetters im Süden von Deutschland an. Bisher deutete sich nichts Sichtbares an. Bei einer Pause sah ich aber mal im Niederschlagsradar nach, was los war. Tatsächlich, eine breite Regenfront. Aber genau auf meinem bevorstehenden Weg schien eine Lücke zu sein, durch die ich nur rechtzeitig durch schlüpfen musste. Am späteren Nachmittag sollte es auch in Zielnähe regnen. Und so lag ich noch einen Zahn zu. Die letzten 40 km sollten laut Planung eh größtenteils bergab gehen.
Aber vorher kamen noch eine Reihe von Anstiegen, die wertvolle Zeit fraßen. 25 km vor dem Ziel kamen dunkle Wolken bedrohlich nahe. Zum Glück fuhr ich gerade durch eine Stadt und mit einem Auge die Wolke im Blick suchte ich mit dem anderen Auge eine Unterstellmöglichkeit, wenn es doch plötzlich los geht. Und so kam es auch. Schutz bot mir ein überdachter Fahrradständer der örtlichen Feuerwehr. Während ich die Pause nutzte, um eine Kleinigkeit zu essen begrüßte ich zwei E-Radler, die es ebenfalls bevorzugten, trocken zu bleiben. Zeit für einen kleinen interessanten Austausch, bevor es nach etwa 15 Minuten weiter ging.
Die letzten 15 km hatte ich zwei andere E-Fahrrad-Reisende auf der Strecke. Bergauf waren sie zugegebener Weise schneller als ich. Aber bergab... Da bremst man doch nicht - Anfänger ;)
Eine kleine Überraschung bot sich noch nach meiner Ankunft in der Pension. Gestern hatte ich offenbar eine undichte Getränkeflasche in einer der Gepäcktaschen. Da dachte ich noch, es wäre nur Wasser gewesen. Heute bin ich schlauer und weiß, dass es Apfelsaft war, der sich über die Straßenklamotten, Laptop und Reisepass verteilt hatte. Nun ja, Teile davon habe ich dann heute erstmal gut durchgewaschen ;)
Und so endet auch schon wieder dieser Tag mit einem Abendessen beim hiesigen Chinesen (sehr lecker, kommt mal vorbei). Prognose für morgen: angenehme Temperaturen, etwas Regenwahrscheinlichkeit und Gegenwind. Plan: 143 km mit relativ wenigen Höhenmetern am Bodensee entlang.
Von Bregenz nach Lauchringen, 145 km, 710 Hm
Das war heute ein holpriger Start mit technischen Problemen. Die Schweiz gehört nicht zum Telefon-EU-Roaming-Gebiet. Ich musste mir also eine E-SIM holen, um von der Schweiz aus mobile Daten nutzen zu können (z.B. für die Positions-Updates). Blöderweise war an dem Hotel nur EDGE in extrem schlechter Qualität verfügbar. E-Mails abzurufen war das Maximum. Und auch das Hotel-WLAN war so schlecht oder eingeschränkt, dass darüber nicht einmal E-Mails abgerufen werden konnten. Für die Pros unter euch: Auch eine VPN-Verbindung konnte ich nicht herstellen.
Ich musste jedoch vor der Abfahrt drei Dinge erledigen: Die E-SIM einrichten, das Kartenmaterial für die Schweiz und die aktuelle Tages-Tour auf den Fahrradcomputer laden. Ohne die geht nichts. Und da kam mir der Chinese vom Vorabend als Geistesblitz in den Sinn. Der hatte auch ein WLAN. Also hin geradelt, vor das geschlossene Restaurant, aber in WLAN-Reichweite gestellt und zack, da lief alles fluffig schnell.
Leider war es dann schon halb 10, was meinen Start ungeplant spät ermöglichte. Die ersten Kilometer waren landschaftlich phantastisch. Der Bodensee scheint in den letzten Tagen oder Wochen jedoch über die Ufer getreten zu sein, teilweise waren Wege gesperrt und umgeleitet. Bei noch fast frischen Temperaturen bin ich dann irgendwann in die Schweiz rüber. Wieder ein unbesetztes Zollhäuschen.
Im Laufe des Tages wurde es wärmer und der Gegenwind nahm merklich zu, was zu einer deutlichen Reduzierung der Durchschnittsgeschwindigkeit führte. Entlang des Bodensees nahm auch der Radverkehr enorm zu. Wahrscheinlich wegen des flachen Landes und der schon schönen Kulisse. In einem hübschen Dörfchen (Bild unten links) habe ich eine Kleinigkeit gegessen, um wieder etwas Kraft in die Beine zu kriegen.
Der Rest verlief unspektakulär. 25 km vor dem Ziel noch ein Regenschauer, der sich aber schon aus der Ferne abzeichnete und mir genügend Zeit bot, mich in wasserfeste Kleidung zu hüllen.
Morgen geht's nochmal von Deutschland (jetzt gerade) in die Schweiz nach Basel und dann ins nächste Land, Frankreich.
Von Lauchringen nach Ranspach, 141 km, 748 Hm
Und täglich grüßt das Murmeltier. Zumindest vom Wetter und der Anstrengung her fühlte es sich wie gestern an. Bis Mittag noch in einem guten Tempo durchgekommen, kam danach der Wind und bremste mich aus.
Aber von vorn. Der Start verlief reibungslos. Durch schöne Landschaften ging es leicht hügelig Richtung Basel immer den Rhein entlang. Ein qualitativ durchaus empfehlenswerter Radweg.
Als ich nach einigen zig Kilometern dann mal eine Sitzmöglichkeit zum Verschnaufen suchte, habe ich ein paar Bänke gefunden. Und gleich eine Fahrrad-Repair-Station daneben. Das passte, wollte ich doch eh meine Aero Bars etwas anpassen. In Magdeburg gibt es auch solch eine Station auf dem Weg zur Arbeit und ich war ganz angetan, dass wir so etwas haben. Hier bot sich also die Gelegenheit das mal auszuprobieren. Und die Ernüchterung folgte prompt. Ich brauchte einen Imbus-Schlüssel, der auch dabei war, aber durch das Stahlseil zur Diebstahlsicherung war es praktisch nicht möglich, das Werkzeug ordentlich zu nutzen, also eine Schraubbewegung zu machen. Frustriert habe ich dann also aus den Tiefen meiner Packtaschen mein eigenes Werkzeug gekramt und dieses genutzt. Fazit: für den absoluten Notfall mag solch eine Station helfen, praktisch ist aber etwas anderes. Schade eigentlich.
Die Durchfahrt durch Basel ging schneller als erwartet. Eh ich mich versah war dort auch schon das Schild zum Grenzübertritt. Das, was ich von Basel sehen konnte, war aber ganz nett.
Wieder etwa 20 km vor dem Ziel setzte Regen ein. Und auf diesem Abschnitt kam die Steigung hinzu. Nutzte aber nichts, ich musste mich wieder komplett einpacken, um morgen nicht mit nassen Sachen starten zu müssen.
Da mir die Bananen, Apfelsaft und Protein-Riegel ausgegangen waren, musste ich in Frankreich noch in einen Discounter. Auch nach mehrmaligem Durchschreiten der Regale konnte ich aber die Riegel nicht finden. Ich sprach eine Angestellte an und fragte, ob sie Englisch sprechen kann. Hätte ich doch nur im Französisch-Unterricht besser aufgepasst ;) Die Reaktion war ein abweisendes Händewedeln. Hmm, dann nicht.
Die gebuchte Unterkunft liegt in einem recht kleinen Dorf. Also dachte ich mir, ich halte schon mal Ausschau nach irgendwas, was ich mitnehmen kann. Döner zum Beispiel. Doch selbst der hatte bereits, wie alle anderen Restaurants auch, geschlossen.
Als ich die Vermieterin der Pension - auf deutsch :) - fragte, wo ich noch etwas Essen kann, ließ sie ihre Kontakte spielen und meldete mich in einem Restaurant an. Der Abend war gerettet!
So viel zu heute. Morgen wird es wieder eine etwas längere Etappe, nachdem es gleich zu Beginn die ersten 20 km von 450 m auf 950 m Höhe geht. Danach folgt Gefälle bis fast ins Ziel.
Von Ranspach nach Nancy, 155 km, 875 Hm
Gleich nach dem Frühstück ging es 500 Hm nach oben auf 956 m. Geregnet hatte es von Anfang an, sodass ich in voller Montur losfuhr. Nach 20 km erreichte ich den Gipfel, was mich sehr viel Zeit gekostet hatte. Unterwegs überholten mich einige Rennradler, die ich genussvoll auf der Abfahrt mit Leichtigkeit überholte. Dank meines Gepäcks (da kommt mir doch glatt die Hangabtriebskraft aus dem Physik-Unterreicht in den Sinn) kam ich gut ins Rollen.
Unterwegs traf ich nach langer Zeit einen weiteren Radreisenden in meiner Richtung. Aber aufgrund des Regens und der damit verbundenen mentalen Überwindungskraft wollte ich ihn nicht noch in ein Gespräch verwickeln und überholte ihn nur grüßend.
Und so strampele ich stundenlang durch den Regen vor mich hin. Ab und an mal Reisende in die Gegenrichtung oder Rennradler, die dem Regen trotzten. Inzwischen waren sogar meine Finger schon schrumpelig von der Nässe. Eine Pause unter einem schützenden Dach habe ich dazu genutzt, den Sattel und die Aero Bars zu kalibrieren, da ich jeden Tag mit Schmerzen in der Schulter zu kämpfen habe, erhoffe ich mir dadurch Besserung. Mal schauen, was die nächsten Tage bringen.
Gegen 15 Uhr kam dann die Erlösung, die Regenfront war vorbei und die Sonne ließ sich ab und zu blicken. Etwa von hier an ging es zig Kilometer neben einem Kanal entlang. Also keine Höhenmeter mehr, aber durch den Regen war der Weg übersät von Schnecken, um die es herumzuschlängeln galt.
Und dann traute ich meinen Augen kaum. Auf dem rechten Bild wurde ich doch an die Trogbrücke in Hohenwarthe bei Magdeburg erinnert. Nur in klein ;)
An einem derben Anstieg kurz vor Nancy hupte mir ein Autofahrer auf der anderen Straßenseite zu und winkte. Das zauberte mir auf den letzten Metern noch ein lächeln ins Gesicht. Ich deute das für mich eine nette Willkommensgeste :)
Von Nancy nach Luxemburg Stadt, 145 km, 787 Hm
HALBZEIT! :)
War das herrlich, ein Start in die Etappe mal nicht mit Gegenwind! Bei Seiten- bis Rückenwind rollten sich die ersten Kilometer schnell dahin. Daran konnte auch der einsetzende leichte Regen nichts ändern.
Nach etwa zwei Stunden deutete sich auf dem Radar eine kräftigere Husche ab. Zeit für eine Pause unter einer Brücke. Als es bereits goss, trudelten zwei Radwanderer aus entgegenkommender Richtung ein. Wie sich herausstellte, zwei Deutsche, die die Mosel entlang reisten. Wir hatten etwas Zeit, uns über Radwander-Geschichten auszutauschen ;)
Ihr wundert euch, was mein Rad auf dem Bild in einer Werkstatt macht? Nun, bereits in Nancy hatte ich das Problem, dass beim Anfahren an Ampeln die Kette vorn übergesprungen ist. Erst dachte ich, dass der Schaltarm zu wenig Kettenspannung aufbaut. Beim genaueren Betrachten sah ich aber, dass der Verschleiß beim vorderen mittleren Kranz bereits sehr weit fortgeschritten war. Kein gutes Zeichen.
Den Rest der Strecke fuhr ich nur noch auf dem kleinsten und dem größten Kranz und rund 40 km vor Luxemburg habe ich einen Fahrradladen in Luxemburg kontaktiert, der auch repariert. Als ich dort ankam, hat sich ein junger Mechaniker sehr viel Mühe gegeben, alle Teile ranzuschaffen (es muss alles ersetzt werden, Kettenblätter vorn und hinten, Kette um Schaltung hinten). Blöderweise hatte er alles da bis auf die vorderen Kettenblätter. Er gab mir noch die Adresse eines anderen Bike Shops, zu dem ich noch fuhr. Aber da das gleiche, es müsste bestellt werden und wäre erst zum Ende meines Zeitrahmens für die gesamte Tour da.
Etwas demotiviert fuhr ich dann erst einmal ins Hotel. Dort laufen jetzt gerade verschiedene Lösungsoptionen an. Welche gewinnen wird, werde ich erst morgen erfahren, das hängt noch von zu vielen Unbekannten ab.
Aber hey, im zweiten Bike Shop habe ich von einer anderen Radwanderin, die vor mir in der Schlange stand, erfahren, dass der komplette öffentliche Personenverkehr in Luxemburg kostenlos ist. Nicht schlecht, oder?
Von Luxemburg Stadt nach Heinerscheid, 83 km, 866 Hm
Nach einem sehr nervenaufreibenden Abend bezüglich des defekten Rades konnte ich heute die ersten Stunden nichts machen, außer darauf zu warten, dass die Radläden öffneten.
Direkt nach dem Check Out Punkt 10 Uhr dann der Anruf bei Rose in Bocholt. Dank der Recherche meines Vaters hatte sich ergeben, dass dort alle Teile für die Reparatur auf Lager sind. Als ich mein Anliegen vorgetragen hatte, kam die Ernüchterung. In der Saison nimmt Rose keine Fremdmarken zur Reparatur an. Und der erste nächste freie Termin wäre erst im September. Freundlicherweise hat mir die Dame einen Kontakt zu einem anderen Fahrrad-Laden im Ort gegeben. Doch auch dort erst ein Termin im September. Somit fiel diese Option aus.
Zusammen mit dem Rezeptionisten, der auf meine missliche Lage aufmerksam wurde, haben wir noch einen weiten Bike Shop in Luxemburg angerufen, um zu erfragen, ob er die passende Kurbel für mein Rad auf Lager hat. Natürlich nicht, müsste bestellt werden. Auch diese Option schied aus, und so gingen mir Plan A und B verloren.
Alex brachte mich am Vorabend noch auf eine radikale Idee. Warum nicht einfach ein neues Fahrrad kaufen und das alte nach Hause schicken? Ich freundete mich mit dem Gedanken an und da mir die Lösungen ausgingen, war das also mein Plan C, mit dem ich zum Bike Shop von gestern fuhr, um mir ein neues Trekking Rad auszusuchen.
Dort angekommen äußerte ich wohl etwas missverständlich meinen Wunsch. Jedenfalls holte mich ein Mitarbeiter der Werkstatt zu sich, der gestern auch schon da war, mich aber nicht bediente. Ich schilderte erneut mein Problem mit dem Antrieb und er wolle sich das ansehen, müsse dazu aber die Kurbel zerlegen, um zu sehen, ob er den passenden Kranz hat. Klar war mir das lieber, als ein neues Rad zu kaufen, also ließ ich ihn machen.
Nach dem Zerlegen suchte er in dem Regal und ich hoffte inständig, dass er nicht kopfschüttelnd auf mich zu kommt. Wie es der Zufall wollte, hatte er einen passenden Kranz gefunden. Mir fiel ein Stein von Herzen. Nach einer Testfahrt haben wir entschieden, die restlichen Teile des Antriebs auch noch zu wechseln. Und am Ende hat alles funktioniert und ich konnte die restliche Zeit des Tages noch nutzen, um ein paar Kilometer zu machen. Der Techniker in der Werkstatt war jedenfalls mein persönlicher Held, der mir die Tour gerettet hat!
Einerseits war es extremes Glück, quasi sofort eine Reparatur bekommen zu haben. Und selbst wenn es ein neues Bike geworden wäre, hätte ich nicht gewusst, worauf ich mich einlasse und all die Upgrades (Aero Bars, Lenkergriffe, Sattel, Pedale, Fahrrad-Computer-Halterung) hätten an das neue Rad gebaut werden müssen. Eine 5-Sterne-Bewertung für euch ist sicher! DANKE!
Weiteres Glück hatte ich mit dem Wetter. Kein Regen und ein guter Seiten- bis Rückenwind fegte mich in die nächste Unterkunft.
Von Heinerscheid nach Bree (Reppel), 177 km, 1023 Hm
Der Tag heute startete nicht ganz in meinem Sinne. Ich wusste, dass es die längste bisherige Etappe wird, und es Frühstück erst um 8 gibt. Ich musste mich also sputen, um nicht all zu spät am Ziel anzukommen.
Um 8 im Frühstücksraum angekommen, war aber noch fast nichts vorbereitet. Das hat mich etwas nervös gemacht. Zumal ich Zweifel hatte, die Windrichtung richtig eingeschätzt zu haben. Und der Wind sollte im weiteren Tagesverlauf zu meinem Ungunsten drehen. 10 nach 8 konnte ich dann mit der Nahrungsaufnahme beginnen.
Endlich abfahrbereit hatte ich nur noch im Sinn, möglichst schnell auf Höhe Maastricht (ca. 130 km entfernt) zu sein. Das verpasste mir neben dem Rückenwind und dem abschüssigen Gelände so einen Motivationsschub, dass ich anfangs mit über 50 km/h über die Felder und später teils mit über 40 km/h durch die Dörfer gerauscht bin. Nach den ersten 50 km Strecke hatte ich fast einen 29er Schnitt. Ich fühlte mich unaufhaltsam :)
Zwei folgende Anstiege vermiesten mir zwar den Schnitt etwas, aber der war immer noch sehr gut. Dann ging es wieder einmal zig Kilometer dem ein oder anderen Kanal entlang. Also null Höhenmeter bei leichtem Rückenwind. Bis etwa 20 km vor dem Ziel, da musste ich nach Westen zur Unterkunft steuern und hatte teils arge Probleme, mein Rad in der Spur zu halten, weil die Gegen- und Seitenwinde so stark waren.
Die Anzahl der Radler hat hier oben merklich zugenommen. Und erstaunlicherweise ist nicht jeder mit einem E-Bike unterwegs. Hut ab vor all jenen, die dem Wetter ohne Strom begegnen!
Letztendlich war ich trotz anfänglicher Verzögerung deutlich früher am Ziel, als gedacht. Mit dieser Erfahrung werde ich jetzt mal die nächste Etappe planen. Morgen steht der Wind auch wieder günstig für mich ;)
Von Bree (Reppel) nach Hellendoorn, 192 km, 393 Hm
Die Unterkunft war super und offensichtlich auf Sportler ausgelegt. Frühstück gab es von 5-10 Uhr. Nun gut, so früh wollte ich mich doch nicht aus dem Bett quälen. Aber 6:30 Uhr ging es an den Tisch. Aufgrund der geplanten Tour-Länge ein guter Zeitpunkt.
Die Wetterprognose sagte einen leicht zunehmenden Rückenwind im Tagesverlauf voraus. Darauf hatte ich die Länge geplant. Was ich nicht berücksichtigt hatte war, dass der erste Abschnitt durch einen Nationalpark ging, mit vielen Bäumen und Wald. Da merkt man von dem Wind natürlich nicht mehr viel. Und das machte das Treten etwas schwerer als gedacht. Auf der anderen Seite war das natürlich etwas für Geist und Auge, diese naturbelassenen Landschaft, einfach zauberhaft!
Nach einigen Kilometern überschritt ich die unsichtbare Grenze von Belgien zu den Niederlanden. Kein Schild im Nationalpark, das auf den Grenzübertritt hinwies. Aber mit Hilfe von Google Maps und der Roaming-Hinweis-SMS, die ich bei jedem Landeswechsel bekam, wusste ich, dass ich nun drüben war.
Angekommen im Land der Fahrradfahrer änderte sich die Verkehrsführung merklich. Angefangen bei Schleifen für die Radfahrerspur (die nächste Ampel registriert ankommende Radfahrer und fordert automatisch grün an) über eine Art Count-Down an der jeweiligen Ampel, an der man erkennen kann, wie lange man noch bei Rot warten muss (falls sie nicht eh sofort auf grün schaltet) sind die Fahrspuren für Radfahrer deutlich markiert und haben oft Vorrang vor den Autos. Und auch das Verhalten der Autofahrer ist entsprechend respektvoll den Radlern gegenüber. Selbst wenn ich keine Vorfahrt vor den Autos hatte, wurde mir diese oft gewährt. Das hat mich beeindruckt, besteht doch zumindest in meinem Wohnort eher ein Kampf Jeder-Gegen-Jeden. Es geht also auch anders!
Das Radwegenetz ist quantitativ sehr gut ausgebaut, soweit ich das auf meiner bescheidenen Route beurteilen kann. Qualitativ gibt es gerade zwischen einigen Orten noch Verbesserungsmöglichkeiten. Innerhalb der größeren Orte hingegen ist alles sehr klar definiert, wo sich die Radfahrer an den jeweiligen Stelle zu befinden haben. An der Verkehrsführung gibt es absolut nichts auszusetzen, vorbildhaft. Auch auf einer Art Schnellstraße für Radfahrer konnte ich fahren und war einfach nur begeistert. Das ist kein Flickenteppich wie in einigen Regionen von Deutschland, sondern tatsächlich ein Konzept. So wünsche ich mir das auch bei uns.
Den Rest der Strecke ging es viel über Land. Und auch hier sind die Radfahrer ein fester Bestandteil der Mobilitätsplanung. Jede Landstraße hat rechts und links einen markierten Streifen, der für sie reserviert ist, wenn die Straße mal nicht breit genug ist.
Am Ende des Tages stecken mir die 190 km von heute doch ziemlich in den Knochen. Daher werde ich morgen mal einen Recovery-Day mit der Soll-Distanz von 140 km machen. Ich will meinen Körper ja auch nicht überstrapazieren ;)
Von Hellendoorn nach Leer, 144 km, 209 Hm
Nach der etwas längeren Etappe gestern habe ich mir heute mal eine kleine "Pause" gegönnt. Mit Rückenwind und dieses Mal ohne viel Wald ging es zurück Richtung Deutschland nach Leer.
In den noch frühen Stunden waren die meisten Wege noch leer und es ging durch Alleen. Vogelgezwitscher aus den Bäumen, die Temperaturen noch etwas frisch im Schatten, sodass ich mich über ein paar Sonnenstrahlen freute. Bis auf ein paar kleine Duells mit dem ein oder anderen Rennradler ist nicht viel Spannendes passiert. Die Kilometer rauschten durch die Reifen und bald war auch schon Halbzeit der Etappe. Zeit, um den Proviant nachzufüllen. Es mangelte an Bananen und Apfelsaft.
Also fix in einen Supermarkt, wieder einmal durch die Self-Service-Kasse. Dabei aber den Kassenzettel weggeworfen - brauche ich ja eh nicht. Ach so, doch, um die Schranke nach draußen zu öffnen ;) Also Kassenzettel wieder aus dem Müll gefischt und schwups, konnte ich raus.
Als ich alles in den Taschen verstaut hatte und aufs Rad steigen wollte, fühlte sich mein linkes Knie anders an als sonst. Nun ja, überlastet. Entweder von der gestrigen Etappe oder den morgendlichen Sprints. Egal wie, es tat weh und ich sah mich gezwungen, das linke Hosenbein so weit hochzukrempeln, dass das Knie gut durch den Fahrtwind gekühlt wird.
Und so ging es dann weiter bis zur Grenze, an der wieder kein zu fotografierendes Schild stand. Bezüglich der Straßen und Radwege hatte ich einen erkennbaren Unterschied zwischen den Niederlanden und Deutschland erwartet, aber zumindest im Grenzbereich scheint man sich ein Beispiel am Nachbarn genommen zu haben und zumindest einen guten Radweg gelegt.
Landeinwärts sahen die Deichwege jedoch wieder anders aus. Brüchiger Asphalt und Absenkungen, die mich teils ziemlich durchgerüttelt haben. Die Niederlanden haben mich neben Luxemburg, wo die Radwege auch in einem sehr guten Zustand sind, wohl verwöhnt. Jedenfalls landschaftlich war es, auch mit den restaurieren Windmühlen, eine willkommene Abwechslung.
Die morgige Planung werde ich, anders als sonst, nicht schon am Vorabend, also heute machen. Ich will erst sehen, was mein Knie morgen früh sagt und dann entscheiden, welche Strecke ich mir bei vollem Gegenwind zutrauen will.
Von Leer nach Bremen, 121 km, 217 Hm
Da hat mir doch mein Knie heute einen kleinen Streich gespielt. Ich wollte ja heute früh sehen, wie es sich anfühlt und viel besser als am Vorabend war es nicht. Also eine kurze Etappe geplant.
Als ich dann losfuhr nahmen die Schmerzen jedoch ab. Ok, zugegeben, ganz weg waren sie nicht und außerdem hatte ich etwas mit dem Gegenwind zu kämpfen. Daher passte die Streckenlänge schon ganz gut.
Landschaftlich ist es hier oben erwartungsgemäß sehr flach. Die höchsten Erhebungen waren Brücken über Autobahnen. Entlang an Maisfeldern, Weiden und dem permanenten Geruch der Landwirtschaft fuhr ich zumindest über Land auf teils recht guten Radwegen. Bei schlechten Radwegen wurde einfach ein darauf hinweisendes Schild platziert. Zack, Problem gelöst.
In den Städten vermisste ich etwas die klare Verkehrsführung, die ich die letzten Tage genießen durfte. Jetzt hieß es wieder nicht nur "Wo geht der Radweg weiter?", sondern "Geht der Radweg weiter? Und wenn ja, wo?". Selbst da wo die beidseitige Befahrung der Radwege erlaubt ist, fühlt es sich falsch an, weil sie zu eng sind und die entsprechende hinweisende Beschilderung für die "Richtigfahrer" fehlt.
Aber hey, ich bin letztendlich an der nächsten Unterkunft angekommen. Für morgen ist Rückenwind bei mäßiger Regenwahrscheinlichkeit vorhergesagt und Frühstück gibt es ab um 7. Da sollte die geplante Strecke bis Lübeck drin sein. Hoffentlich werde ich in Hamburg nicht zu sehr ausgebremst. Ich werde berichten ;)
Von Bremen nach Lübeck, 187 km, 756 Hm
Nach einem guten Frühstück musste ich mich ranhalten und durfte nicht trödeln, denn es stand die bis jetzt zweitlängste Etappe an.
Gleich in den ersten Stunden der Fahrt regnete es leicht. Aber nicht so sehr, dass ich die volle Regenkleidung brauchte. Bis Hamburg bin ich auch gut bei angenehmen Temperaturen durchgekommen.
In Hamburg angekommen wurde ich erst einmal an einer Hubbrücke ausgebremst. Gleise und Fuß/Radweg wurde angehoben, um ein kleines Bötchen mit Kies durchzulassen. Da dauerte so etwa 10-15 Minuten, bis der Weg wieder freigegeben wurde. Es folgte in einem Industriegebiet ein ferner Blick auf die Elbphilharmonie und es roch nach Ölproduktion oder -verarbeitung.
Und dann folgte ein kleines Highlight des Tages - die Durchfahrt durch den Alten Elbtunnel. Mit einem wackeligen Fahrstuhl nach unten (siehe Bild), mit mäßiger Geschwindigkeit unter der Elbe durch und auf der anderen Seite wieder hoch. Es war so herrlich kühl dort unten!
Der Rest der Strecke bis nach Lübeck verlief bis auf gelegentliches Kopfschütteln über die Radwege ereignislos. Nach über 10 Stunden Fahrt war ich froh, endlich am Ziel angekommen zu sein.
Morgen steht der Wind noch einmal günstig, sodass ich wieder versuchen werde, diesen optimal zu nutzen. Also wieder eine längere Etappe ;)
Von Lübeck nach Greifswald, 194 km, 1092 Hm
Heute wollte ich noch einmal den küstennahen Rückenwind nutzen. Darum ging es wieder recht früh los. Also gleich, nachdem der gröbste Regen durch war ;)
Eine kleine Hürde stellte ich schon bei der Planung fest. In Travemünde war ein Segment auf der Karte unterbrochen und ich wusste nicht, ob es ein Tunnel oder eine Fähre ist. Bei einer fixen Recherche am Frühstückstisch stellte sich heraus, dass es eine Fähre ist, die die vielleicht 200 m hinüber und alle paar Minuten fährt.
Das gelöste Ticket wurde nicht kontrolliert. Auf der anderen Seite angekommen ging es dann aber frohen Mutes weiter. Vorbei an Getreidefeldern, in denen offenbar auch Kamille wuchs, der Duft war herrlich!
Auch wenn der Rest der Strecke nicht am Meer entlang verlief, so hatte ich doch eine kleine Stelle nutzen können, um kurz mit den Reifen den Strandsand zu befahren (Bild). Nein, ins Wasser bin ich nicht gegangen. Natürlich aus Zeitgründen, denn ich hatte ja die längste Etappe vor mir ;)
Eine Sache ist mir recht schnell aufgefallen - die Windräder drehten sich nicht. Erst am späten Vormittag hat wohl der Propeller-Beauftragte seinen Fehler erkannt und die Windräder in Gang gesetzt. Ab dann war die Unterstützung durch den Wind auch zu spüren.
Landschaftlich war es für meinen Geschmack in der Gegend hier deutlich schöner. Die Strecke wurde hügliger und damit abwechslungsreicher als das Flachland. Natürlich macht es das etwas anstrengender, aber die Radwege, sofern vorhanden, waren größtenteils in sehr gutem Zustand.
Als ich etwa auf halber Strecke durch Rostock fuhr, wurde ich positiv überrascht. Die Verkehrsführung für Radler war schon dicht dran an Niederländischen Verhältnissen. Klar erkennbare Fahrspuren, recht guter Asphalt und Ampelsignale für Fahrräder. Scheint also auch hierzulande möglich zu sein.
Danach folgte zwischen einigem Hügel auf, Hügel ab eine Mittagspause, bevor es auf die letzten 80 km des Tages weiter ging. Da sich der Wind noch etwas gegen meine Fahrtrichtung drehte, zogen sich die letzten Stunden noch ziemlich.
So langsam kann ich mir schon Gedanken um den Abschluss der Tour machen. Knapp 350 km sind noch zu radeln. Ich habe mich dazu entschieden, das noch in zwei mittlere Etappen und eine kurze zum Abschluss aufzuteilen. Ein schönes Ziel wäre es, Sonntag spätestens 14 Uhr zurück am Auto zu sein. Dann wären es exakt 3 Wochen. Mal schauen, ob das so aufgeht ;)
Von Greifswald nach Stepnica, 149 km, 625 Hm
Die heutige Etappe ging ich wieder etwas entspannter an, es war nur eine durchschnittliche Länge geplant. Wenn auch mit nicht optimalem Wind.
Die Wege waren recht gut ausgebaut, glatter Asphalt an den Straßen entlang, die teils so stark befahren waren, dass ich dort auch nicht hätte die Autos blockieren wollen. Ein ständiges Auf und Ab verlieh der Etappe einen guten Schwung. Allerdings mit stetigen Gegen- bis Seitenwind. Aber gut, darauf war ich mental eingestellt.
Viele Radfahrer waren zum Beginn des Wochenendes und in der Urlaubsregion unterwegs. Da hieß es, im Strom an den Strand-Promenaden einfach mitzuschwimmen.
Und dann kam auch schon der Grenzübergang nach Polen, der mich etwas überrascht hat. Da war plötzlich auf dem Radweg ein 100m-Abschnitt als Fußgängerzone gekennzeichnet. Als ich abstieg, habe ich erkannt, warum. Hier verläuft die Grenze und das ist offenbar ein beliebtes Fotomotiv. So sollte es auch meines werden ;)
Kurz hinter der Grenze in Swinemünde gab es die nächste Fähre auf die andere Seite der Swina. Da ich nicht wusste, ob man hier auch wieder Tickets benötigt, fragte ich zwei ebenfalls auf die Fähre wartende Mountain-Biker. Die wussten Bescheid, dass es nichts kostet und wir tauschten uns etwas über unsere Vorhaben aus. Dabei entging uns jedoch, dass wir an der falschen Anlegestelle warteten. Gerade noch rechtzeitig haben wir es an den richtigen Anleger geschafft. Direkt nachdem wir auf der Fähre waren, setzen wir auch schon ab.
Auf der anderen Seite gab es zwei Optionen: durch den Wald, der laut der MTB'ler sehr matschig wird, oder den langen, asphaltierten Weg, der laut der Beiden Autobahn-Charakter hat. Nun, ich hatte mir bisher sämtliche Etappen bevorzugt mit Asphalt erstellen lassen und bin gut damit gefahren.
Die Beiden sollten Recht behalten. Es gab aber wenigstens, abgesehen von den zahlreichen Baustellen auf der Strecke, einen Seitenstreifen, den ich befahren konnte. Und die PKW und LKW haben auch in den engen Passagen ausreichten Abstand zu mir gehalten.
Nach etwa 100 km in den Beinen kam noch ein ordentlicher Anstieg, der einiges von mir abverlangte. Einige E-Biker waren vor mir und einen hatte ich kurz vor dem Anstieg noch überholt. Oben haben sie eine Pause gebraucht und ich bin an ihnen vorbeigezogen. Immerhin gab es von ihnen einen Daumen hoch für das Überwinden des Anstiegs ohne Motor. Völlig zu Recht ;)
Als dieser Teil überwunden war, kam noch eine Brücke, die gerade vor mir für den kreuzenden Schiffsverkehr geöffnet wurde. Also wieder 10-15 Minuten Pause. Ab dann ging es weiter über Dörfer, die mit bestem Asphalt verbunden waren, was mich zügig ins Ziel kommen ließ.
Von Stepnica nach Myslibórz, 117 km, 441 Hm
Ich hatte zwischendurch überlegt, die letzten 195 km in einer Etappe durchzuziehen. Aber die Vernunft hat zum Glück gesiegt und das war auch richtig so.
Aber von vorn. Als ich so beim Frühstück saß, schaute ich mich im Saal um und es waren erstaunlich viele Radfahrer anwesend. Wie sich herausstellte, die meisten auch Deutsche. Mit einem Pärchen habe ich mich beim Warten an der Kaffeemaschine unterhalten. Sie sind vor ein paar Wochen in München losgefahren und wollen über einige Umwege nach Bremen, um Familienangehörige zu besuchen.
Eilig hatte ich es heute früh nicht, denn es standen nur 115 km an. Allerdings mit Seiten- und Gegenwind. Und es begann etwas zu regnen. Gerade so auf der Kippe, ob ich mir was überziehen sollte oder nicht. Ich entschied mich dagegen, es hellte allmählich wieder auf. Frisch war es bei den 16°C dennoch.
Anfangs hatte ich aufgrund der Fahrtrichtung noch Glück und bin auf einen 25er Schnitt gekommen. Als ich dann in Richtung Windquelle drehte, änderte sich das aber schnell und der Schnitt nahm rapide ab. Und es war teils so anstrengend, dass ich Hunger bekam. Ich schielte schon auf vorbeiziehende Dönerläden, sagte mir aber, dass ich es schon noch bis zum Hotel schaffen werde.
Da Samstag ist und meine Getränke zur Neige gingen, kaufte ich etwas nach und auch einen Erdbeer-Joghurt-Shake, der die Stimmung wieder anhob.
Die letzten 30 km gingen auf dem Standstreifen einer recht viel befahrenen Straße entlang. Wenigstens gab es einen Standstreifen. Der reduzierte den Stress, sich auf den Verkehr konzentrieren zu müssen, immens.
Morgen steht dann also die letzte Etappe an. Ich bin gespannt, ob ich es bis 14 Uhr zum Auto schaffe. Leider gibt es erst ab 8 Uhr Frühstück, ich muss also vorher sehr gut vorbereiten.
Von Myslibórz nach Frankfurt (Oder), 80 km, 240 Hm
Es ist geschafft!
Auf der letzten Etappe wurde ich noch einmal mit bestem Wetter und anfangs Rückenwind begrüßt. So radelten sich die letzten Kilometer noch einmal gut runter.
Im Laufe des Tages drehte zwar der Wind noch einmal und der Weg auf dem Damm war eher holprig, aber das Ende war in greifbarer Nähe. Die letzten 20 km konnte ich sogar schon über die Oder nach Deutschland blicken.
Erleichtert, glücklich und auch ein Bisschen stolz, die Tour durchgezogen zu haben, landete ich 12:50 Uhr wieder am Ausgangspunkt. Ja, irgendwie war es anfangs nur eine Schnapsidee, die dann aber irgendwann ausgesprochen war und dann gab es kein Zurück mehr ;)
Zurück in Magdeburg angekommen wurde mir ein überraschender und herzlicher Empfang von meiner Freundin und meinen Eltern beschert. Bei Kaffee und Kuchen gab es quasi ein offizielles Ende der Tour.
Jetzt freue ich mich erst einmal auf ein paar Tage Ruhe und Erholung und werde die letzten drei Wochen sacken lassen und die Beine hochlegen. Ich denke, das haben sie sich verdient.
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die mich in der Zeit enorm unterstützt haben. Sei es durch motivierende Worte, organisatorische Hilfen in verzwickten Situationen, Kudos, Zusatzinfos per Nachricht oder das Rücken frei halten durch meine Kolleginnen und Kollegen. Danke dafür!
Der Start rückt langsam in greifbare Nähe. Die Packliste steht, Checklisten wurden erstellt. Im Moment plane ich die Verteilung auf die Packtaschen und hoffe, dass das Tuppern in einzelne Dosen für Werkzeug, Kabel, Medikamente, usw. eine gute Idee ist.
Heute folgte der zweite Teil der Tour. Von Bad Lauterberg über den Brocken bis nach Blankenburg. Das Wetter war uns wohlgesonnen. Neben Rückenwind hatten wir auch strahlend blauen Himmel. Die Sicht vom Brocken aus war fantastisch. Lange haben wir uns aber nicht aufgehalten, weil der Wind dort oben recht frisch war. Auf der Abfahrt dachte sich ein Insekt, zwischen Brille und Augenbraue wäre ein guter Platz zum Verweilen. Jedoch nicht lange, fühlte sich offenbar verdrängt und verabschiedete sich mit einem Stich. Noch eine Happen bei Kukkis Erbsensuppe gegessen und schon waren wir auch am Ziel angekommen.
Als Vorbereitung hatte ich eine Runde durch den Harz geplant. Mit vollem Gepäck ging es heute über den Harz bis Bad Lauterberg. Ich merke, dass es noch etwas an Fitness fehlt, der Schnitt inklusive Pausen lag bei gerade einmal 16,4 km/h. Berge und kräftiger Gegenwind haben gegen uns (mein Vater und ich) gearbeitet. Dennoch ließ sich die Strecke bei wenig Verkehr gut fahren. Auf den letzten Metern zur Unterkunft gab es dann noch mal einen ordentlichen Anstieg. Den Rest des Abends haben wir dann gemütlich ausklingen lassen.
Morgen geht’s bei ähnlichen Höhenmetern, aber 20 km weniger Strecke, zurück zum Startpunkt - über den Brocken.
Heute stand ein Ausdauer-Training auf dem Plan. Zwar noch ohne viele Höhenmeter, dafür mit ordentlich Wind. Bis nach Tangermünde und zurück konnte ich das schöne Wetter geniessen.
Bei einer Reise in den Harz war das Rad natürlich dabei und es war noch Zeit für eine kleine Runde bei Wind, Regen und Hagel.
Nach einem anstrengenden Tag ging es noch einmal Richtung Schönebeck. Auch wenn durch einen Schauer die Tour etwas verkürzt wurde.
An einem Wochenende ging es auf den Gurkenradweg. Sehr zu empfehlen!